Indians krönen überragende Saison mit ihrem vierten Meistertitel

20. März 2023

Mit dem vierten Deutschen Meistertitel im Frauen-Eishockey nach 2016, 2018 und 2019 krönten die Frauen des ECDC Memmingen ihre überragende Saison. Am Samstagabend in Mannheim gewannen sie auch die dritte Partie in der Best-of-five-Finalserie gegen die „Mad Dogs“ Mannheim in souveräner Manier mit 6:0 (3:0; 1:0; 2:0). Vor 650 Zuschauern wurde Memmingens Nationalspielerin Laura Kluge zur besten Spielerin (MVP) der Play-off-Serie gewählt.

Einen ganz besonderen Höhepunkt gab es für die Memmingerinnen schon beim Abschlusstraining am Freitagabend. Zum ersten Mal seit Ende Oktober stand Headcoach Waldemar Dietrich wieder der komplette Mannschaftskader mit vier Blöcken zur Verfügung. Und Alle waren natürlich auch am Samstag in der großen Nebenhalle der Mannheimer SAP Arena dabei.

Es wurde eine Machtdemonstration der Indians über sechzig Minuten, in denen die Allgäuerinnen, wie auch in der gesamten Finalserie, nie in Gefahr kamen, die Partie zu verlieren.  Die Eishockey-Frauen aus der Maustadt hatten bereits die ersten beiden Begegnungen in der Best-of-five-Serie unangefochten mit 5:1 und 3:1 zu ihren Gunsten entschieden.

Den Indians-Frauen war auch von der ersten Sekunde an anzumerken, dass sie keinerlei Lust hatten, es auf eine vierte oder gar fünfte Partie ankommen zu lassen. In der neunten Minute gingen die Memmingerinnen 1:0 in Führung. Bei der ersten Überzahlsituation der Partie traf Theresa Knutson für den ECDC. Die Indians-Frauen nutzten auch ihr zweites Powerplay. Sonja Weidenfelder erhöhte auf 2:0 (15. Min.), zwei Minuten später traf Laura Kluge zum 3:0. Die mitgereisten „Ultras“ der ECDC Frauen waren restlos begeistert und feuerten die Mannschaft ununterbrochen an.

 

Trotz aller Memminger Dominanz muss man den Mad Dogs für deren Einsatz und Kampfgeist ein Kompliment machen. Zu keiner Zeit der Partie ließen die Mannheimerinnen die Köpfe hängen und bekamen dafür auch mehrfach Szenenapplaus von den Zuschauern. Mit dem Ausschalten von Vorjahresmeisters Ingolstadt im Halbfinale und der bereits sicheren Silbermedaille erreichten die Mad Dogs schon einen Höhepunkt ihrer bisherigen Clubgeschichte.

Im zweiten Abschnitt ließen es die Allgäuerinnen dann etwas ruhiger angehen und es fiel „nur“ ein weiteres Tor für die Indians.  Laura Kluge erhöhte mit ihrem zweiten Treffer in der 27. Minute auf 4:0. Zu diesem Zeitpunkt schon mehr als eine Vorentscheidung.

 

Den Queen Hit „Don‘t stop me now“ trällerten dann die Kommentatoren im Livestream während der 2.Drittelpause. Das hatte offensichtlich auch US-Import Theresa Knutson in Diensten der Indians  gehört und es dauerte gerade einmal 17 Sekunden, ehe sie zum zweiten Mal traf. In der 49. Minute machte dann Laura Kluge mit ihrem dritten Tor in dieser Partie das halbe Dutzend voll. Damit begnügten sich die Indians. Nach der Schlusssirene flogen Handschuhe und Schläger wild durch die Luft. Ein Pulk von Memminger Spielerinnen hüpfte und tanzte um Torhüterin Lilly Uhrmann herum, die einen Shutout feierte. Die Party hatte gerade erst begonnen und dauerte bis spät in die Mannheimer Nacht.

Für die Memmingerinnen war es in der Bundesliga eine nahezu perfekte Saison: Sie blieben nicht nur in den Play-offs ohne Niederlage, sondern holten auch in der Hauptrunde 57 von 60 möglichen Punkten. Eine Tordifferenz von 86:12 zeugte ebenfalls von der Dominanz der Memmingerinnen.

 

Nur ein einziges Spiel verloren die Spielerinnen von Headcoach Waldemar Dietrich in der gesamten Bundesliga-Saison, und zwar 0:2 in Ingolstadt Ende November. Gegen Ingolstadt unterlag man auch im Finale des DEB Pokals. Und im europäischen EWHL-Supercup belegten die Memmingerinnen den dritten Platz.

Für die Nationalspielerinnen geht es bereits am kommenden Samstag zum WM-Vorbereitungslehrgang nach Füssen. Ende des Monats fliegt der DEB Tross dann nach Kanada, wo ab 5. April in Brampton, Ontario, die A-Weltmeisterschaft stattfindet.

Hinter den Kulissen laufen bereits die personellen Planungen. Die wichtigste Personalie steht aber schon fest: Trainer Waldemar Dietrich, Architekt des Erfolgs der Indians Frauen, wird auch in der kommenden Saison das Sagen an der Bande haben. Fest steht auch, dass der Großteil der Spielerinnen dem Team erhalten bleiben wird. Details zu Abgängen und Neuzugängen werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Ab Juni wird Trainer Waldemar Dietrich seine Mannschaft dann wieder zum Training bitten, um für das Projekt Titelverteidigung in der Saison 2023/24 gerüstet zu sein.

 

Daria Gleißner (Kapitänin):

„Ich bin super zufrieden mit unserer Leistung und stolz auf meine Mannschaft. Es war mit Abstand die beste Saison, die wir je in Memmingen hatten. Danke an alle die zu unserem Erfolg beigetragen haben“

Waldemar Dietrich (Trainer):

Nach einer sehr starken Hauptrunde mit nur einer Niederlage sind wir auch in den Play-Offs unserer Favoritenrolle gerecht geworden und konnten uns mit jeweils drei Siegen in der Halbfinal- und Finalserie durchsetzen und den Meistertitel, unser Hauptziel erreichen.

Wir sind sehr stolz auf unser Team. Wir haben mit Abstand die meisten Tore geschossen und mit einer starken Defensive und ausgezeichneten Torhüterleistungen kaum Gegentore bekommen.

Wir sind aber noch nicht am Ende, was das Spielerische angeht. Da gibt es noch Arbeit und wir wollen die jungen Spielerinnen aufbauen und an das Topniveau heranführen.

Wir freuen uns, dass wir den Meisterschaftspokal wieder nach Memmingen holen konnten. Wir konnten mit tollen Spielen im EWHL Supercup und den Play-Off Finalspielen viele neue Zuschauer für uns gewinnen. Das hat viel Spaß gemacht und war eine tolle Werbung fürs Fraueneishockey.

Unseren Nationalspielerinnen wünsche ich eine gute Weltmeisterschaft und dem Rest der Mannschaft eine gute Erholung.“

Peter Gemsjäger (sportlicher Leiter):

„Es war eine wirklich beeindruckende Saison. Nicht genug danken kann ich unserem Coach Waldi Dietrich, Architekt unseres sportlichen Erfolgs.  Er vermag es, jede einzelne Spielerin besser zu machen. Dazu hat er die Fähigkeit, den verschiedenen Einzelspielerinnen eine Struktur zu vermitteln und ein Spielsystem beizubringen. Es macht jedenfalls richtig viel Freude, den Mädels beim Spiel zuzuschauen. Viele, die bisher kritisch dem Fraueneishockey gegenüber gestanden haben konnten wir mit dem Auftreten in dieser Spielzeit eines Besseren belehren.

Dass dann vor den Play-Offs vollkommen unerwartet Laura Kluge schon wieder in den Trainings- und Spielbetrieb einsteigen konnte, brachte eine unglaubliche Energie ins Team und uns war klar, dass es jede Mannschaft sehr schwer haben wird, uns zu schlagen solange wir keine weiteren Ausfälle haben.

Wir hatten auf jeden Fall trotz der langen Saison eine tolle Mannschaft und eine sehr harmonische Atmosphäre. Ich bin sehr stolz auf unser Team.

Meiner größter Respekt gilt unserem Finalgegner Mannheim. Randall Karsten hat zusammen mit seinen Mitstreitern in den vergangenen Jahren aus einer grauen Maus eine wettbewerbsfähige Mannschaft geformt, die vollkommen verdient den Weg ins DFEL Finale gefunden hat.

Negative Höhepunkte waren der CO-Alarm in der Memminger Eissporthalle Anfang Oktober, der von der Schadensseite immer noch nicht abgewickelt wurde und die schwere Verletzung von Laura Kluge im November. Den einzig schwierigen sportlichen Monat hatten wir im Januar, in dem wir aus verschiedenen Gründen wochenlang nicht mehr komplett trainieren konnten. Ausgerechnet da fanden dann das Finale im EWHL Supercup und das DEB Pokalfinale statt, die wir auch gerne gewonnen hätten.

Neben jeder einzelnen Spielerin gilt mein Dank meine Kollegen vom Staff, den vielen Helfern die für die Abwicklung des Spielbetriebs sorgen und der Vorstandschaft des ECDC rund um ihrem Vorsitzenden Helge Pramschüfer. Auch der Stadt Memmingen mit dem scheidenden Oberbürgermeister Manfred Schilder und dem Sportamt für die Unterstützung und die konstruktive Zusammenarbeit. 

Ein unglaublicher wichtiger Faktor für den sportlichen Erfolg sind auch unsere zahlreichen Sponsoren und Unterstützer, ohne die Fraueneishockey auf diesem Niveau nicht möglich wäre.

Fotocredits: Alwin Zwibel ©

 

18.03.2023 / 16:45 Mad Dogs Mannheim - ECDC Memmingen Indians 0:6 (1:0/2:0/2:1)

Tore:
0:1 (08:57) KNUTSON (KLUGE, GLEIßNER) PP1
0:2 (14:09) WEIDENFELDER (KLUGE, GLEIßNER) PP1
0:3 (16:14) KLUGE (HÄCKELSMILLER)
0:4 (26:17) KLUGE (KNUTSON)
0:5 (40:17) KNUTSON (WEIDENFELDER, GLEIßNER)
0:6 (48:49) KLUGE (GLEIßNER, HÄCKELSMILLER)

Strafen:
 Mannheim 6 Min - Memmingen 2 Min

Zuschauer:  650

Es spielten: Lilly Uhrmann (60:00), Emma Schweiger / Daria Gleissner, Lena Kartheininger, Carina Strobel, Charlott Schaffrath, Anna-Lena Niewollik, Anne Bartsch, Ronja Hark, Mandy Dibowski / Theresa Knutson, Sonja Weidenfelder, Andrea Lanzl, Antje Sabautzki, Alyssa Hulst, Laura Kluge, Anna Rose, Katharina Häckelsmiller, Julia Männlein, Luisa Bottner, Marina Swikull, Kim Bürge

 

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