Indians starten am Samstag in die neue Bundesliga Saison

3. Oktober 2019

Mit einem Heimspiel gegen Vizemeister Planegg starten die Frauen der Memminger Indians am Samstag den 5. Oktober um 17:15 Uhr in die neue Bundesliga Saison. Die Allgäuerinnen haben zuletzt zwei Mal in Folge die Meisterschaft in die Maustadt geholt.

 

Das Sommerprogramm

Seit Mitte Mai bereiteten sich die Memmingerinnen auf die neue Spielzeit vor, allein acht Wochen davon im Füssener Bundesleistungszentrum.

 

EWHL Supercup

Der EWHL Supercup ist schon etliche Jahre fester Bestandteil des Jahresprogramms der Memmingerinnen. Diesmal wirken neun Teams aus Zentraleuropa mit, die Indians steigerten sich von Spiel zu Spiel und sind aktuell Tabellenführer. In den bisherigen sechs Spielen haben sie 15 Punkte geholt und stehen mit einem Bein im Finalturnier der besten vier Teams, das Ende November mitten in Budapest als „Winter Classic“ unter freiem Himmel stattfindet.

 

Der Trainer

Bereits das siebte Jahr steht Headcoach Werner Tenschert an der Memminger Bande. Drei Meisterschaften, drei Pokalsiege und ein Titel im EWHL Supercup wurden unter seiner Leitung gewonnen.

 

Der Kader

Nachdem es in den letzten Jahren kaum Wechsel gab, stehen diese Saison bei den Indians einige Veränderungen an.

Die Zugänge

Prominentester „Neuzugang“ ist Rückkehrerin Sonja Weidenfelder, die im Frühjahr die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hat und mittlerweile bereits auf die ersten erfolgreichen Einsätze im Trikot der DEB Frauennationalmannschaft zurückblicken kann. Die beiden Plätze für Kontingentspielerinnen belegen Lenka Serdar und Kassie Roache. Serdar spielten in den USA für die Cornell University, und erreichte mit ihrer Mannschaft 2018/19 die „Frozen Four“, das Finalturnier um die US Staatsmeisterschaft. Im Abschlussjahr erreichte die 22-jährige Stürmerin in 36 Spielen 25 Skorerpunkte (12 Tore, 13 Assists). Zweite Importspielerin ist Kassandra Roache, 23 Jahre, von der University of Toronto, aus deren Team  bereits Sonja Weidenfelder und Taylor Day stammen. In 90 Spielen kam sie dort auf 50 Punkte (31 Tore, 29 Assists). Mit Jenni Miller (16 Jahre) aus Esslingen und Katharina Häckelsmiller (15) sollen zwei junge Nachwuchstalente an die Frauenbundesliga herangeführt werden.

Die Abgänge

Bundesliga Topskorerin Taylor Day geht nach zwei außergewöhnlich erfolgreichen Jahren zurück in ihre Heimat Kanada. Für eine Saison müssen die Memmingerinnen auf Marina Swikull verzichten, die ein Auslandsjahr in den USA verbringt. Julia Seitz hat Ihre Schlittschuhe an den Nagel gehängt, Antonia Jekel ist zurück zu ihrem Stammverein Fürstenfeldbruck gewechselt und Vanessa Muschik pausiert kommende Saison aus gesundheitlichen Gründen.

Fotoquelle: Alwin Zwibel (C)

 

Das Saisonziel

„Das erste Ziel ist das Erreichen der Play-Offs“ gibt sich Werner Tenschert bescheiden. „Um am Ende ganz oben zu stehen muss alles passen, das kann man nicht planen. Aber wenn alles rund läuft muss man uns erst einmal schlagen“. Im vergangenen Jahr landete seine Mannschaft nach der Hauptrunde mit zehn Punkten Vorsprung auf Rang eins und sicherte sich in den erstmals ausgetragenen Play-Offs den dritten Meistertitel.

 

Die Liga

Nachdem Hannover abgestiegen ist und Hamburg auf den Aufstieg verzichtet hat startet die Frauenbundesliga mit nur sieben Teams in die neue Saison.

Planegg landete die letzten beiden Jahre hinter den Indians. Mit Rückkehrerin Anna Fiegert haben die Oberbayern ihre Abwehr prominent verstärken können, mussten aber einige Leistungsträger an den ERC Ingolstadt abgeben. Dennoch ist Planegg immer ein ernsthafter Meisterschaftskandidat, was auch der 3:2 Erfolg über den ERC Ingolstadt in der Bundesliga Auftaktpartie unter Beweis stellt.

Die Ingolstädterinnen, in der Saison 2018/19 im Halbfinale noch an Planegg gescheitert, haben ihre Einkaufspolitik weiter intensiviert und erneut Spielerinnen von anderen Vereinen geholt. Bereits Ende Juni stellte Panther Trainer Sohlmann im Ingolstädter DONAUKURIER klar: „Nachdem wir praktisch nur Abgänge aus den hinteren Reihen gehabt haben und zugleich Leistungsträger von anderen Klubs geholt haben sind wir gut aufgestellt.“ Alles andere als der Meistertitel dürfte für die Schanzerinnen eine herbe Enttäuschung sein.  Im EWHL Supercup stehen jedoch nach sieben Spielen nur sieben Punkte zu Buche und die Chancen auf einen Finaleinzug sind nahe Null. Letzten Samstag gab es gegen das bislang punktlose Schlusslicht Salzburg eine 0:3 Niederlage.

Auch die Eisbären Juniors Berlin, die in den letzten Jahren hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben waren, haben sich deutlich verstärkt. Vom designierten Bundesliga Aufsteiger Hamburg, der aus finanziellen Gründen letztendlich verzichtete, wechselte mit Emily und Paula Nix sowie Lucie Geelhaar die komplette erste Sturmreihe von der Elbe an die Spree. Dazu soll Torfrau Caro Walz aus Düsseldorf für weniger Gegentore sorgen. Der Start in die Liga ging jedoch gewaltig daneben. Die Hauptstädterinnen verloren beide Heimspiele gegen Mannheim mit 1:5 bzw. 2:3.

Ein Umbruch steht beim EC Bergkamen bevor, nachdem etliche der älteren Spielerinnen ihr Karriereende und der langjährige Trainer Robert Bruns seinen Rückzug verkündet haben. Allerdings haben die Bärinnen mit einer zweiten Mannschaft ein großes Spielerpotential zur Verfügung. Bei der Düsseldorfer EG gab es an der Brehmstraße zum Auftakt einen Sieg (5:2) und eine Niederlage (1:2). Ob Bergkamen wieder um Platz vier ein Wörtchen mitreden kann, bleibt abzuwarten, denn auch Mannheim möchte mit seiner jungen Mannschaft und zwei starken Kontingentspielerinnen erstmals unter die Top-vier vorstoßen.

 

Der Spielplan

Der neue Spielplan beschert den Maustädterinnen gleich zu Beginn ein spielfreies Wochenende. So startet der Titelverteidiger erst am 5. Oktober mit dem Knüller im deutschen Fraueneishockey schlechthin ins Geschehen. Mit der Partie gegen den ESC Planegg kommt es zu einer Neuauflage des Vorjahresfinales. Eine Woche später geht es zum EC Bergkamen. Die Play-Offs beginnen Ende Februar 2020.

 

Das Umfeld

Weiter professionalisiert wurde das Marketingumfeld der Indians. Die Anzahl der Sponsoren konnte nochmals gesteigert werden und die Anerkennung der sportlichen Erfolge schlug sich zum Beispiel auch in der Einladung des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in die bayerische Staatskanzlei wieder.

 

Der Samstagsgegner

Immer recht eng geht es zu, wenn die Indians auf die „Penguins“ aus Planegg treffen.  Gegen keine Mannschaft haben die Memmingerinnen öfters gespielt, allein in der letzten Saison gab es dieses Duell sieben mal. Unvergessen dabei die Play-Off Finalspiele Mitte März in der Memminger Eissporthalle mit weit über 2000 Zuschauern.

Die Oberbayern sind recht gut in den EWHL Supercup gestartet und liegen nach sechs Spieltagen mit 11 Punkten auf Rang zwei hinter den Indians. Beim Liga Eröffnungsspiel letzten Sonntag bezwang Planegg den bayerischen Rivalen Ingolstadt mit 3:2 in der Overtime.

„Wir freuen uns, dass es nach der langen Vorbereitung jetzt wieder in der Bundesliga los geht“ so ECDC Spielführerin Daria Gleißner. „Die Spiele gegen Planegg sind immer etwas Besonderes“.

Die Begegnung am Wochenende zählt im Übrigen auch für den EWHL Supercup. Mit zwei Punkten hätten die Indians das Finalturnier in Budapest endgültig gesichert.

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